Videos: Über 300 Protestierende am FIFA-Kongress

05.06.2015

Categories: Sportboykott

Am diesjährigen FIFA-Kongress wurde nicht nur über die Wiederwahl von Präsident Sepp Blatter diskutiert sondern auch
über den Vorstoss des palästinensischen Fussballverbands, Israel zu suspendieren. Während die Delegierten im Innern des Hallenstadion verhandelten, Jibril Jaroub den Antrag auf Suspension schliesslich zurückzog und alles beim Alten blieb, versammelten sich vor den Toren gut dreihundert Aktivist_innen und forderten lautstark die Rote Karte für Israel. Mit einem vielfältigen und tatkräftigen Protest, der bis in den Kongressraum gelangte, wurde die FIFA aufgefordert, die eigenen Statuten zu respektieren und Rassismus und Apartheid nicht zu tolerieren. Im folgenden Artikel sind drei Videos über den Protest zu sehen.

Etwa 180 Aktivist_innen aus Frankreich, Belgien, Deutschland, England, Italien, der Schweiz und anderen Ländern reisten für die Protestaktion während des FIFA-Kongresses nach Zürich. Vom 28. bis 30. Mai fanden zahlreiche Aktionen statt. Kundgebungen direkt vor dem Hallenstadion, eine Blockade des Eingangbereichs zum Kongress und Fussballspiele nach israelischer Art mit Soldaten. Flugblätter wurden in der Zürcher Bahnhofstrasse und am Ufer des Zürichsees unter den Passant_innen verteilt. Das folgende 3-minütige Video zeigt eine gute Zusammenfassung der verschiedenen Aktionen während der drei Tage.

 

Durch die Mitgliedschaft Israels in der FIFA und die Teilnahme an internationalen Wettbewerben wird die Politik dieses Staates toleriert und implizit dessen völkerrechtswidrigen Handlungen belohnt. Apartheid, Besatzung und ethnische Säuberung werden von der FIFA ohne Konsequenzen toleriert und akzeptiert. Wir fordern ein Ende des Wegschauens.

Nicht wegschauen konnten die Delegierten der FIFA dann, als zwei Aktivistinnen in den Kongresssaal stürmten und dem israelischen Fussballverband tatsächlich die Rote Karte auf den Tisch legten.

Die Kampagne für einen Ausschluss Israels aus der FIFA hat mit der Protestaktion in Zürich einen vorläufigen Höhepunkt gefunden. Zuvor hatten Aktivist_innen seit Monaten zahlreiche Briefe an die FIFA und ihren Präsidenten geschickt, nationale Fussballverbände angeschrieben und in Trams, Restaurants, Hochschulen und auf der Strasse tausende Flugblätter verteilt. Unsere Forderungen waren in der Öffentlichkeit und auch in der FIFA selbst deutlich hörbar und können nicht länger ignoriert werden. Wir fordern die FIFA weiterhin dazu auf, ihren Statuten folgend Israel auszuschliessen, bis der Staat das Völkerrecht einhält, die Besatzung beendet, den palästinensischen Flüchtlingen die Rückkehr ermöglicht und das Grundrecht der palästinensischen BürgerInnen Israels auf vollständige Gleichberechtigung anerkennt. Der Ausschluss Südafrikas im Jahr 1976 und die darauf folgende Isolation des Pariastaates in der Fussballwelt war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Beendigung der Apartheid. Ein solcher steht nun auch im Fall Israels an.

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