Boykottiert das Pop-Kultur Festival Berlin 2019!

09.08.2019

Categories: Kultureller Boykott

Palästinenser*innen rufen zum Boykott des Pop-Kultur Berlin Festivals auf, bis das Festival seine Partnerschaft mit Israel beendet. BDS Schweiz unterstützt den Aufruf von PACBI das Pop-Kultur Festival Berlin 2019 zu boykottieren.

 

Die Palästinensische Kampagne für den Akademischen und Kulturellen Boykott Israels (PACBI) ruft alle teilnehmenden Künstler*innen am Pop-Kultur-Festival Berlin auf, wegen dessen andauernden Partnerschaft mit der israelischen Botschaft ihre Teilnahme abzusagen. Insgesamt vierzehn Künstler*innen aus sechs verschiedenen Ländern zogen sich aus diesem Grund von den beiden vorhergehenden Pop-Kultur-Festivals zurück, so wie sie sich von einer Veranstaltung in Deutschland zurückgezogen hätten, die auf dem Höhepunkt der Apartheid mit dem südafrikanischen Regime zusammengearbeitet hätte.

Tatsächlich hat Israel seinem seit langem etablierten Apartheid-Regime gegen die Palästinenser*innen mit dem letztjährigen “Jüdischen Nationalstaatsgesetz” einen verfassungsmässigen Status verliehen. Ermutigt durch die beispiellose Unterstützung der Trump-Administration erklärte der israelische Premierminister Netanjahu kürzlich, dass “Israel nicht ein Staat all seiner Bürger*innen ist” und versprach, das besetzte palästinensische Westjordanland zu annektieren.

Nach Aussage von UN-Ermittler*innen haben israelische Scharfschütz*innen absichtlich auf unbewaffnete palästinensische Demonstrant*innen im belagerten Gazastreifen gezielt, einschliesslich Ärzt*innen, Journalist*innen, Kinder und Menschen mit Behinderungen, was “ ein Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen könnte”. Israel wurde jedoch nicht zur Rechenschaft gezogen. Seine brutale Belagerung von zwei Millionen Palästinenser*innen in Gaza geht weiter, doch Israels Straflosigkeit auf der Weltbühne ist nach wie vor intakt.

Diese Straflosigkeit ist der Grund, warum Tausende von Künstler*innen heute den kulturellen Boykott des israelischen Regimes und mitschuldiger Institutionen unterstützen. Israelische Lobbygruppen haben die Auswirkungen und das Wachstum der Boykottbewegung bereits eingestanden. Aber unabhängig davon, ob eine bestimmte Künstler*in die Boykott-, Desinvestitionen- und Sanktionen-Bewegung (BDS) für die Rechte der Palästinenser*innen unterstützt oder nicht, hat jede*r die ethische Verpflichtung, den gewaltfreien Kampf für Menschenrechte nicht zu schaden, ihn nicht zu untergraben und die Meinungsfreiheit zu verteidigen.

Israels rechtsextremes Apartheid-, Besatzungs- und Kolonialregime übertüncht seine Unterdrückung der Palästinenser*innen durch Kultur - ausdrücklich, auch durch Partnerschaften mit angeblich fortschrittlichen Festivals. Dennoch haben die Organisator*innen des Pop-Kultur Festivals wiederholt mit krassen, vulgären und anti-palästinensischen Ausdrücken deutlich gemacht, dass ihnen eine Partnerschaft mit Israel wichtiger ist als die Aufrechterhaltung eines eigenen künstlerischen Programms.

Tatsächlich kann das Festival nicht mehr die Vielfalt fortschrittlichen Künstler*innen anziehen wie noch vor wenigen Jahren. Die Organisator*innen prüfen alle potenziell einzuladenden Künstler*innen und schliessen diejenigen aus, die mit der Zusammenarbeit des Festivals mit dem israelischen Unterdrückungsregime nicht einverstanden sind. Aus diesem Grund erwarten wir in diesem Jahr weniger Absagen. Aber wir und unsere Partner*innen in Deutschland und auf der ganzen Welt, darunter fortschrittliche jüdische und israelische Gruppen und Persönlichkeiten, werden die Kampagne zum Boykott des Pop-Kultur-Festivals fortsetzen bis es diese Partnerschaft beendet.

Während die extreme Rechte weltweit weiter wächst, sind antirassistische Bewegungen wie BDS zunehmend antidemokratischen Angriffen ausgesetzt, auch in Deutschland. Wir stimmen Martin Luther King Jr. zu, dass “Ungerechtigkeit an irgendeinem Ort bedroht die Gerechtigkeit an jedem anderen”. Wir fordern alle teilnehmenden Künstler*innen auf, die Unteilbarbarkeit von Gerechtigkeit zu bedenken und sich zu weigern, den friedlichen Kampf für die palästinensischen Menschenrechte zu untergraben.

 

Übersetzung des Statements von PACBI: BDS Berlin

Israelische Künstler*innen unterstützen den Aufruf zum Boykott des Pop-Kultur-Festivals 2019

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