Politische Implikationen des Waffenhandels mit Israel

30.10.2020

Categories: Elbit, Militärembargo, Überwachungstechnologie

Shir Hever, ein Wissenschaftler, der sich auf die Erforschung der wirtschaftlichen Aspekte der israelischen Besetzung der palästinensischen Gebiete spezialisiert hat, hielt am 10. und 12. Mai 2013 einen Vortrag auf der zweiten Palästina-Solidaritätskonferenz in Stuttgart, Deutschland. In dieser Konferenz behandelte Shir Hever Themen, die auch jetzt, 7 Jahre danach an ihrer Wichtigkeit nicht verloren haben und die unter anderem verdeutlichen, warum BDS die Initiative gegen den Waffenhandel unterstützt.

Hever antwortet auch auf einen oft gehörten Einwand: Es gibt bereits weltweite Kampagnen gegen den Waffenhandel in anderen Ländern, warum sollte man sich also besonders auf die Rolle Israels im Waffenhandel konzentrieren? Das liegt daran, dass diese Militär- und Sicherheitsexporte qualitativ unterschiedlich sind. Die in Israel hergestellten Militär- und Sicherheitstechnologien sind vielmehr darauf ausgerichtet, Zivilist*innen zu kontrollieren, in ihr Privatleben einzudringen, sie einzusperren, unbewaffnete oder höchstens mit Kleinwaffen ausgestattete Personen einzuschränken und zum Schweigen zu bringen. Die Technologien aus Israel sind nicht dazu gedacht, gegen eine organisierte Armee eingesetzt zu werden, sondern vielmehr dazu, den Starken zu helfen, den Widerstand der Schwachen zu unterdrücken.

In dieser Konferenz zeigt Shir Hever auch auf, wie die Besetzung des palästinensischen Gebiets und die Unterdrückung dessen Bewohner*innen zu einem Labor für die Rüstungsindustrie geworden ist und wie israelische Exporteure sich rühmen, Produkte zu verkaufen, die bereits von der israelischen Armee in Feldversuchen getestet wurden.

Übersetzung: BDS Schweiz

Quelle: Palästina Komitee Stuttgart (scroll down)

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