Israelische Künstler*innen unterstützen den Boykott des Pop-Kultur Berlin Festival 2019

09.08.2019

Categories: Kultureller Boykott

Als israelische Künstler*innen, Musiker*innen und Filmemacher*innen unterstützen wir den Aufruf der Palästinenser*innen, das Festival Pop-Kultur Berlin 2019 zu boykottieren angesichts seiner Komplizenschaft mit dem rassistischen Regime Israels.

Solange Pop-Kultur weiterhin die israelische Botschaft als Partner hat, werden alle Auftritte bei dem Festival von der israelischen Regierung instrumentalisiert, um die Besatzung zu übertünchen und sich durch Kultur neu zu profilieren.

Wir halten es für moralisch unabdingbar, dass die jahrzehntelange Unterdrückung von Millionen von Palästinenser*innen durch die israelische Regierung beendet werden muss, und dass Boykotte, die im Völkerrecht und in den universellen Prinzipien der Menschenrechte verankert sind, eine legitime, gewaltfreie und bewährte Taktik sind.

Wir sind bestürzt darüber, dass der Festivaldirektor im vergangenen Jahr den BDS zu Unrecht als “antisemitisch” verurteilt hat, um seine Partnerschaft mit der israelischen Botschaft zu verteidigen. Selbst Avi Primor, ehemaliger israelischer Botschafter in Deutschland, stimmt zu: “Das Leitmotiv der BDS-Bewegung ist Gerechtigkeit für die Palästinenser“.

Wir stimmen mit 240 jüdischen und israelischen Wissenschaftler*innen überein, die die Bundesregierung aufforderten, den jüngsten anti-palästinensischen Beschluss des Bundestages, in dem die BDS-Bewegung für die Rechte der Palästinenser*innen fälschlicherweise mit Rassismus gleichgesetzt wurde, nicht zu unterstützen. Sie fügten hinzu, dass sie “entsetzt darüber sind, dass Forderungen nach Gleichberechtigung und der Einhaltung des Völkerrechts als antisemitisch angesehen werden “.

Wir stimmen auch mit Ishay Rosen Zvi, einem Talmud-Professor an der Universität Tel Aviv, überein, der anprangerte, dass sowohl in Deutschland als auch anderswo versucht wird, “die Unterschiede zwischen Kritik am Zionismus, Kritik an Israel, Kritik an der Politik der Regierung Israels und Antisemitismus zu beseitigen”.

Unterzeichnet von

Aviad Albert, Musiker

Dror Dayan, Filmemacher und Filmwissenschaftler

Ohal Grietzer, Musikerin

Avi Hershkovitz, Filmregisseur

Liad Hussein Kantorowicz, Performance-Künstlerin

Jonathan Ofir, Violinist und Dirigent

Michal Peleg, Autorin

Ben Ronen, Bildender Künstler

Michal Sapir, Schriftstellerin und Musikerin

Yonatan Shapira, Musiker

Professor Eyal Sivan, Filmemacher

Oriana Weich, Kulturschaffende

Eyal Weizman, Künstler und Architekt

Karen Zack, Photographin

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