Das koloniale Erbe von Polizeiarbeit: ein Kampf in Palästina, den USA und Südafrika

04.11.2020

Categories: Apartheid und Siedlungskolonialismus, Internationales Recht

Nicht umsonst solidarisieren sich palästinensische und Black Lives Matter Aktivist*innen miteinander. Denn in den Vereinigten Staaten sowie in Israel/Palästina ist der gleiche Rassismus und die gleiche Brutalität am Werk und tötet.

Vor wenigen Tagen starb ein 18-jähriger Palästinenser nach einer Konfrontation mit israelischen Streitkräften im besetzten Westjordanland.

Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurde am Samstagabend, 24. Oktober 2020, Amer Abdel Rahim Sanouber, 18, schwer verletzt in ein Krankenhaus in Ramallah eingeliefert. Dies nachdem er von der Israelischen Armee verfolgt wurde. Im Krankenhaus erlag er seinen Verletzungen. Der Direktor des Krankenhauses lässt sich in einer Erklärung des Ministeriums wie folgt zitieren: «der Körper des Märtyrers (...) zeigte Anzeichen von Schlägen, vom Hals bis zum Rücken.» Die UNO hat eine unabhängige Untersuchung des Todes dieses jungen Mannes gefordert.

Zwei Tage später wurde in Philadelphia (USA) Walter Wallace Junior, ein junger schwarzer Mann, der an einer bipolaren Störung leidet, von zwei Polizist*innen auf offener Strasse erschossen. Ein in den sozialen Medien kursierendes Video zeigt, dass  sich die Polizist*innen zu keinem Zeitpunkt in unmittelbarer Gefahr befunden haben.

Diese beiden Ereignisse verdeutlichen die Parallelen zwischen den politischen Realitäten der beiden Länder. Das israelisch-zionistische Kolonialsystem stützt sich auf die fortdauernde Degradierung der palästinensischen Bevölkerung durch massive Bewegungseinschränkungen, sowie durch Diebstahl von Land und Wasser und durch die Inhaftierung und Leugnung der Existenz der Palästinenser*innen.

In ähnlicher Weise funktioniert das US-System. People of Color sind einer systematischen Kontrolle ihrer Ressourcen (Lebensraum, Wasser und Nahrung) ausgesetzt. Zudem werden sie bei Polizeikontrollen und Inhaftierungen rassistisch diskriminiert und die Geschichte von People of Color und Indigenen wird verleugnet.

So heisst es in einem Artikel des +927magazine: Wie Südafrika und die Vereinigten Staaten wurde die israelische Polizei explizit darauf ausgerichtet, die rassische Vorherrschaft mit Gewalt und Straffreiheit durchzusetzen.

BDS protestiert gegen alle Formen von rassistischer Polizeigewalt, nicht nur in Israel/Palästina sondern auch in den USA und auf der ganzen Welt.

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