ADIDAS: Kein Sponsoring von Vereinen in israelischen Siedlungen!

23.03.2018

Categories: Sportboykott

Über 130 palästinensische Fussballvereine und Sportverbände haben den deutschen Sportbekleidungsriesen Adidas aufgefordert, sein Sponsoring des israelischen Fussballverbandes (IFA) wegen der Eingliederung von Fussballvereinen aus den illegalen israelische Siedlungen, die auf gestohlenem palästinensischem Land errichtet wurden, zu beenden.

Der ehemalige palästinensische Nationalspieler Mahmoud Sarsak schloss sich der Aufforderung an und sagte, Adidas müsse sofort die Beziehungen zum IFA abbrechen.

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(Petitionstext auf Deutsch)

In einem Brief an Kasper Rørsted, Vorstandsvorsitzender von Adidas, warnten die palästinensischen Vereine davor, dass Adidas als „der internationale Hauptsponsor des IFA seine Marke dafür hergibt, die Menschenrechtsverletzungen Israels zu vertuschen und zu beschönigen“ und „den illegalen Siedlungen Israels internationale Deckung zu geben“.

Im Brief wird darauf hingewiesen, dass „die Resolution 2334 des UN-Sicherheitsrates israelische Siedlungen als flagrante Verstösse gegen das Völkerrecht verurteilt“. Der weltweit zweitgrösste Sportbekleidungshersteller wird darüber hinaus davor gewarnt, durch sein Sponsoring des IFA in die Datenbank der UNO von Unternehmen, die mit oder in den illegalen israelischen Siedlungen tätig sind, aufgenommen zu werden. Die palästinensischen Vereine warnen weiter, dass sich Adidas  durch die fortgesetzte Beteiligung am israelischen Siedlungsunternehmen einem Verbraucher_innenboykott in der arabischen Welt und weltweit aussetzen könnte“.

Der ehemalige palästinensische Nationalspieler Mahmoud Sarsak sagte:

Palästinensische Fussballspieler_innen sind regelmässig israelischen Militärangriffen und Tränengas auf unseren Feldern ausgesetzt. Israel verweigert uns das Recht, zu Spielen zu reisen, und wir haben erlebt, wie unsere Mannschaftskamerad_innen getötet und unsere Stadien bombardiert wurden.

Ich wurde von der israelischen Besatzung drei Jahre lang ohne Anklage oder Gerichtsverfahren inhaftiert und erst nach einem 96-tägigen Hungerstreik und weltweiten Protesten freigelassen. Palästinensische Spieler_innen gehen dieses Risiko jeden Tag ein, da sie gezwungen sind, durch israelische Militärcheckpoints zu gehen. Der IFA veranstaltet immer wieder Spiele in illegalen israelischen Siedlungen, durch deren Errichtung uns Land, Wasser, Ressourcen und Lebensgrundlagen geraubt wurden. Adidas‘ Sponsoring des IFA setzt sein ikonisches Logo prominent auf Israels Missbrauch unserer Rechte. Das Unternehmen muss sofort die Verbindung zur IFA abbrechen.

Hind Awwad von der Palästinensischen Kampagne für den akademischen und kulturellen Boykott Israels (PACBI) sagte:

Adidas ist in hohem Masse auf Liga- und Vereinssponsoring im Fussball angewiesen, um die Bekanntheit seiner Marke zu erhöhen. Durch die Verbindung mit dem IFA jedoch, der die palästinensischen Rechte mit Füssen tritt, wird Adidas in Israels ungeheure Menschenrechtsverletzungen hineingezogen, einschliesslich illegaler Siedlungen, Hauszerstörungen und Landnahme im gesamten besetzten palästinensischen Gebiet.

2016 beendete Adidas sein Sponsoring des Weltleichtathletikverbandes (IAAF), da es die Doping- und Korruptionsskandale der Organisation als Vertragsbruch betrachtete. Sicherlich sollte die Beteiligung an israelischen Siedlungen, die völkerrechtswidrig errichtet wurden, ein Grund sein, das Sponsoring des IFA zu beenden. Es liegt in der Verantwortung von Adidas, das Richtige zu tun und dem Aufruf der palästinensischen Fussballvereine zu folgen, das Sponsoring des IFA zu beenden.

In ihrem Brief erinnern die palästinensischen Vereine an die „weit verbreiteten Proteste, Boykottaufrufe und Verurteilungen von Regierungen“ von Adidas wegen des Sponsorings von Israels so genanntem Jerusalem-Marathon, der illegalerweise durch das besetzte Ost-Jerusalem verläuft. „Adidas hat zu Recht sein Sponsoring für den Marathon beendet und muss nun das Sponsoring des IFA zurückziehen, „bis dieser seine Beteiligung an Israels schweren Völker- und Menschenrechtsverletzungen gegen Palästinenser_innen beendet hat“.

Zu den Vereinen, die den Brief unterzeichnet haben, gehören der Jenin Athletic Club, der älteste palästinensische Verein in der Westbank, der 1940 gegründet wurde, sowie die ehemaligen Premier League-Champions Shabab Al-Khalil und die Top-Vereine Tulkarem und Shabab Alsamu.

PACBI hat auch eine Petition gestartet, in der Adidas aufgefordert wird, sein Sponsoring des IFA zu beenden, da „palästinensische Kinder und ihre Familien aus ihren Häusern gedrängt werden“, um den Siedlungen Platz zu machen, in denen IFA-Ligaspiele stattfinden.

 

Die Palästinensische Kampagne für den akademischen und kulturellen Boykott Israels (PACBI) wurde 2004 ins Leben gerufen, um im Kampf für palästinensische Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit mitzuwirken. PACBI setzt sich für den Boykott von israelischen akademischen und kulturellen Institutionen ein angesichts deren tiefen und anhaltenden Komplizenschaft in Israels Verweigerung der palästinensischen Rechte, wie sie im Völkerrecht vorgesehen sind. Besucht PACBI unter https://bdsmovement.net/pacbi und folgt uns auf Twitter @PACBI

 

Qriginaltext: More than 130 Palestinian Sports Clubs Urge Adidas to End Sponsorship of Israel Football Association Over Settlement Teams

Übersetzung: BDS-Kampagne

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