Presseerklärung Culturescapes Israel 2011

07.09.2011

Categories: Kultureller Boykott

Presseerklärung von BDS Schweiz zur Eröffnung des Kulturfestivals Culturescapes Israel 2011
Nein zur Instrumentalisierung von Kultur zu Propagandazwecken
 
Im März 2011 hat die schweizerische Bewegung für Boykott, Desinvestition und Sanktionen (BDS) Culturescapes und dessen Partner in einem offenen Brief aufgefordert, von der Zusammenarbeit mit der israelischen Regierung Abstand zu nehmen. Anlässlich der Veröffentlichung des Festivalprogramms bedauern wir den Entscheid des Managements von Culturescapes und anderer beteiligter Kulturveranstalter, an ihrem Programm festzuhalten, das unter anderem mit Geldern des israelischen Staates finanziert wird. Dieses Sponsoring durch das israelische Aussenministerium steht im Rahmen einer Imagekampagne ("Brand Israel"), die u.a. mit der Vermarktung von Kultur die Aufmerksamkeit weglenken soll von der israelischen Realität von Apartheid, Menschenrechtsverletzungen und zunehmendem Rassismus der israelischen Politik gegenüber den PalästinenserInnen.

BDS Schweiz begrüsst den Entscheid des Trios Joubran und des Berner Lichtspiels, sich nicht am Festival zu beteiligen. David Landolf vom Berner Lichtspiel begründete dies mit dem „unkritischen, einseitigen und beschönigenden Bild von Israel“, das Culturescapes vermittle. Ebenso begrüssen wir, dass das Kino des Kunstmuseums Bern, die Ateliers d'Ethnomusicologies in Genf und andere Institutionen von einer Teilnahme an Culturescapes 2011 abgesehen haben.

Wir freuen uns, dass sich das Schweizerische Aussendepartement bei einem Treffen mit den Partnern von Culturescapes am 8. Juni der kritischen Einschätzung der BDS-Bewegung über die israelische Politik angeschlossen hat, und fordern Bundesrätin Micheline Calmy-Rey genauso wie den Basler Regierungspräsidenten Guy Morin auf, die logische Konsequenz zu ziehen und sich vom Patronat von Culturescapes zurückzuziehen. Die Kampagne für Boykott, Desinvestition und Sanktionen ist der einzige gewaltfreie Weg, um den Druck auf Israel so weit zu erhöhen, dass es seine Politik ändert.

Die israelische Botschaft in Bern, deren Logo auf der Website von Culturescapes unter den Förderern erscheint, bewirbt auf ihrer eigenen Website ebenfalls das Programm. Unter den Sponsoren findet sich zudem u.a. die Gesellschaft Schweiz-Israel, die unter dem Vorwand der Förderung von Respekt und Dialog eine die israelische Politik verharmlosende Haltung vertritt.
Angesichts der anhaltenden Zerstörung der palästinensischen Gesellschaft und Kultur durch die israelische Politik rufen wir alle Kulturschaffenden und Institutionen auf, sich nicht unter dem falschen Vorwand des Dialogs für die israelische Imagekampagne einspannen zu lassen und sich weder am Programm von Culturescapes Israel 2011 noch an der in diesem Rahmen geplanten Swiss Season in Israel zu beteiligen. Wir rufen sie auf, sich dem palästinensischen Aufruf zum kulturellen Boykott aller israelischen Institutionen, Projekte und Veranstaltungen zu beteiligen, die an der diskriminierenden Politik gegenüber den PalästinenserInnen beteiligt sind oder diese kaschieren und beschönigen.
 
Kontroverse Podimsdiskussionen zu Culturescapes Israel 2011, organisiert vom Menschenrechtsforum in Israel/Palästina, am
Basel, Dienstag, 13. September, 20 Uhr, Union (Eintritt 10.-), Englisch/Deutsch mit Simultanübersetzung
Zürich, Dienstag, 20. September, 20 Uhr, Rote Fabrik, Clubraum
Bern, Mittwoch, 21. September 2011, 18 Uhr, Dampfzentrale, Foyer
Flyer mit Detailprogramm
 
Protestmahnwache am 14. September zur Eröffnung des Festivals Culturescapes von 18-19.30 Uhr vor dem Theater Basel
Bds Schweiz, Postfach 4070, 4002 Basel

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