Hintergrundinformationen zu Caterpillar

09.05.2007

Categories: Desinvestition

Caterpillar ist international der grösste Hersteller von Baumaschinen sowie Diesel- und Gasmotoren. Die von Caterpillar angefertigten Bulldozer wurden von Israel in den seit 1967 besetzten Gebieten von Anfang an eingesetzt. Sie spielen in der israelischen Besatzungspolitik eine zentrale Rolle und werden insbesondere bei der Zerstörung von palästinensischem Wohnraum und dem Bau der illegalen Trennmauer verwendet. Innerhalb der letzten sechs Jahre wurden in den besetzten Gebieten mit Hilfe von Caterpillar mindestens 4270 Häuser - vor allem entlang der Trennmauer - dem Erdboden gleichgemacht.
 
Die Zahl der seit Beginn der Besatzung zerstörten Häuser wird auf über 12000 geschätzt. Neben Wohnhäusern werden durch die Bulldozer auch grosse Teile der Infrastruktur, Ackerland, Einrichtungen zur Wasserversorgung, Schulen und Spitäler zerstört. Diese mithilfe von Caterpillar durchgeführten Aktionen dienen der systematischen Zerstörung der Lebensgrundlage der PalästinenserInnen, mit dem Ziel, sie zu verdrängen und ihr Land zu annektieren.
International anerkannte Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch sowie NGOs aus verschiedenen Ländern fordern Caterpillar schon seit Jahren auf, die Zusammenarbeit mit Israel zu beenden. Sie machen die Firma für Menschenrechtsverletzungen und Verstösse gegen diverse Resolutionen und internationale Abkommen mitverantwortlich.

Als Besazungsmacht hat Israel gemäss der Vierten Genfer Konvetion die Pflicht, den Lebensstandard der Bevölkerung in den besetzten Gebieten aufrecht zu erhalten, und darf die demographischen Verhältnisse im Land nicht verändern. Häuserzerstörungen wären nur im Fall militärischer Notwendigkeit zulässig, und auch nur, wenn die ansässige Bevölkerung frühzeitig gewarnt, evakuiert und für den Verlust entschädigt würde. Israel hält sich an keine dieser Vorschriften. Caterpillar ist sich der fagwürdigen Verwendung seiner Maschinen durch Israel bewusst. Vor allem mit der Zerstörung des Flüchtlingslager Jenin 2002, dem Tod der Friedensaktivistin Rachel Cottie 2003 und den Häuserzerstörungen in der Stadt Rafah 2004 kam der Konzern international in die Schlagzeilen und geriet in Kritik.
Neben dem lukrativen Geschäft mit Baumaschinen hat sich Caterpillar mit dem Vertrieb von Schuhen und Mützen ein nicht minder ertragreiches zweites Standbein geschaffen und geht regelmässig mit neuen Schukollekitonen an die Öffentlichkeit. Vor allem in diesem Bereich kann man den wirschaftlichen Druck auf Caterpillar durch aktiven Boykott erhöhen und die Firma zur Beendigung der Zusammenarbeit mit Israel auffordern.
 
Hintergrundinformationen und Kampagnen:
Weltweit gibt es viele verschiedene Kampagnen, die sich gegen die Firma Caterpillar und ihre unveranwortliche Zusammenarbeit mit Israel richten. Im Folgenden sollen einige dieser Kampagnen - vorrangig die Websites der Kampagnen - vorgestellt und allgemeine Hintergrunginformationen über die Thematik vorgelegt werden:
Die Kampagne, die hinter der Internetseite waronwant.org steht, veröffentlichte im März 2005 einen "Alternative Report" über die Bedeutung Caterpillars in der israelischen Besatzungpolitik sowie der Zusammenarbeit der Firma mit Israel. Der Bericht kann auf der Internetseite von Waronwant als Pdf heruntergeladen werden.

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