Die Palästinensische Kampagne für akademischen und kulturellen Boykott (PACBI) ruft Wissenschaftler_innen, Intellektuelle, Lehrpersonal und Studierende auf, von jeglicher Zusammenarbeit mit israelischen Forschungsinstituten, Universitäten, Bildungseinrichtungen etc. abzusehen und Einladungen zur Teilnahme an Konferenzen und anderen wissenschaftlichen Veranstaltungen in Israel abzulehnen. Akademiker_innen sowie akademische Verbände und Institutionen werden aufgefordert, Veranstaltungen, Vereinbarungen und Projekte aller Art zu boykottieren, die einer Normalisierung der Beziehungen zu Israel auf akademischer Ebene gleichkommen. Die PACBI-Leitlinien für den akademischen Boykott enthalten eine ausführliche Beschreibung dazu.

Israelische Forschungseinrichtungen und Universitäten sind massgeblich an der Ausarbeitung und Umsetzung jener Strukturen beteiligt, die der militärischen wie zivilen Unterdrückung und Entrechtung der Palästinenser_innen in Israel und den besetzten Gebieten dienen. Darunter fallen auch massive Einschränkungen des Rechts auf Bildung und der akademischen Freiheit von Palästinenser_innen.

Weltweit arbeiten Organisationen wie beispielsweise die britische BRICUP oder die französische AURDIP daran, dass Universitäten und Fachschaften ihre Kooperationen mit isralieschen Institutionen beenden, während gleichzeitig Partnerschaften und ein Fachaustausch mit palästinensischen Bildungseinrichtungen aufgebaut werden.

Schweizerische Hochschulen und Institute arbeiten in verschiedenen Austauschprogrammen und Kooperationen mit israelischen Universitäten und Forschungsprojekten zusammen, allen voran im Rüstungs- und Hightech-Sektor. Ein Teil der Projekte erfolgt im Rahmen des EU-Forschungsprogramms Horizon 2020, aber auch Forschungsinstitutionen wie das CERN und privatwirtschaftliche Konzerne spielen eine bedeutende Rolle. Ein erster Schritt besteht darin, Professor_innen, Studierende und eine kritische Öffentlichkeit über solche Kooperationsprojekte zu informieren und sie für die Einhaltung des Aufrufs zum akademischen Boykott zu gewinnen.

Beiträge zum Thema

  • BDS@15: Fünfzehn Wege zur Unterstützung unseres Kampfes für Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit

    11.07.2020

    Fünfzehn Jahre nach ihrer Lancierung am 9. Juli 2005 tritt die BDS-Bewegung, die für die Durchsetzung grundlegender Rechte der Palästinenser*innen kämpft, in eine neue Ära ein. Dieses Engagement ist dringender denn je: Denn Israel intensiviert die ethnische Säuberung der Palästinenser*innen, die in immer kleinere Bantustans bzw. Enklaven zusammengepfercht werden.

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  • «Für Gerechtigkeit: Südafrikanische Jüdinnen* und Juden unterstützen den akademischen Boykott israelischer Universitäten»

    20.09.2019

    Der Südafrikaner Ronnie Kasrils war diesen Frühling bei uns zu Gast. Nun hat er einen offenen Brief mitunterzeichnet, mit dem 70 südafrikanische Juden und Jüdinnen* ihre Unterstützung für den akademischen Boykott erklären. Mit dem Brief wird die Universität von Kapstadt ermutigt, an ihrem Entscheid zum Boykott israelischer akademischer Institutionen im besetzten palästinensischen Gebiet festzuhalten.

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  • Israeli Apartheid Week: An der Uni Bern nicht erwünscht

    13.03.2019

    Die Leitung der Uni Bern wollte einer Studierendenorganisation für eine ranstaltung im Rahmen der internationalen Israeli Apartheid Week keinen Raum zur Verfügung stellen.
    UPDATE, 19.3.19: Nach Interventionen von studentischer Seite hat die Unileitung ihren Entscheid rückgängig gemacht. Die Veranstaltung kann doch an der Uni stattfinden.

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  • 2018: BDS mit Wirkung

    17.12.2018

    Auch 2018 hat die BDS-Bewegung Wirkung gezeigt. Der Druck auf das israelische Apartheidregime steigt, was uns mehrere eindrückliche Beispiele gezeigt haben. Selbst Boykotte im akademischen und kulturellen Bereich sind nicht mehr bloss Einzelfälle.

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  • Studierende der Sozialen Arbeit sollen in Verharmlosungsstrategien eingebunden werden

    12.10.2018

    An der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) wird eine Studienreise nach Israel damit beworben, dass dort «Professionelle der Sozialen Arbeit wertvolle Erkenntnisse über den Prozess der Integration fremder Kulturen» erfahren können. Die Palästinenser_innen werden in der Ausschreibung dagegen mit keinem Wort erwähnt. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass die Reise in einen Staat führt, der über die Palästinenser_innen ein Apartheidregime errichtet hat.

    Flugblatt von BDS-Aktivist_innen aus Basel an die Studierenden

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  • Vorschnelle Verteidigung der israelischen Union der Sozialarbeiter*innen

    25.09.2018

    Avenir Social, der Berufsverband der Sozialen Arbeit in der Schweiz, hat in einer Stellungnahme den Entscheid des Internationalen Verbands der Sozialarbeiter*innen kritisiert, Stellung für die Rechte der Palästinenser*innen zu beziehen und die israelische Union der Sozialarbeiter*innen als parteiisch zu betrachten. Mit einem offenen Brief an Avenir Social haben nun Sozialarbeiter*innen aus der Schweiz auf diese vorschnelle Verteidigung des israelischen Berufverbands reagiert.

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